Erfurt. Mit einem bundesweiten Probealarm haben die Behörden in Deutschland einen Test für den Ernstfall gestartet. Dabei gab es zahlreiche Probleme.

Warntag mit Pannen, das Netz ist voll von Hohn und Spott: Die App des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat am Donnerstag nicht rechtzeitig ausgelöst. Vorgesehen war ein Probealarm um 11 Uhr. In Thüringen verschickte „NINA“ – so heißt die App – in einigen Regionen erst um 11.33 Uhr und entwarnte wenige Minuten später. Auch die App Katwarn verschickte erst verspätet die Meldung über den Warntag.

«Wir wissen, dass es teilweise geklappt hat», sagte eine Sprecherin des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn. Teilweise sei es aber auch zu einer Überlastung des modularen Warnsystems gekommen. «Deshalb gibt es gerade Verzögerungen bei der Auslösung.» Die App soll Nutzer vor Gefahren warnen - an diesem Donnerstag sollte sie einen Probealarm übermitteln.

Viele Sirenen blieben stumm

Darüber hinaus blieben in vielen Landkreisen in Thüringen die Sirenen stumm. Online berichten zahlreiche User auf Facebook darüber, dass sie an ihren Standorten nichts von der Probealarmierung mitbekommen hätten.

Weiteres Problem: Nicht alle Anlagen sind in der Lage, den eine Minute langen Ton, der im Rhythmus von fünf Sekunden auf und abschwillt, widerzugeben. Betroffen waren davon auch größere Städte.

In vielen Orten gibt es überhaupt keine Sirenen mehr. Das wiederum macht die Warnung über die mobilen Dienste umso wichtiger – hunderte User berichten aber, dass diese bundesweit nicht funktioniert hat. Auch im Radio und TV sollen an vielen Stellen die Programme nicht unterbrochen worden sein.

Die grüne Landtagsangeordnete Madeleine Henfling berichtete auf Twitter: "Meine komplette Timeline inklusive der komplette Thüringer Landtag hätten von einem Warnereignis genau nix mitbekommen. Würde sagen, das läuft..."

Thüringer Polizei informierte auf Twitter

Lichtblick, der aber nicht sonderlich beruhigen: Auf dem Nachrichtendienst Twitter schrieb die Thüringer Polizei pünktlich um 11 Uhr von der Bevölkerungswarnung vor einer Katastrophe.

Jährlicher bundesweiter Warntag

Mit einem bundesweiten Probealarm haben die Behörden in Deutschland am Donnerstag einen Test für den Ernstfall gestartet. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe veröffentlichte dazu am Vormittag eine amtliche Meldung zu dem Probealarm. Diese wurde etwa eine halbe Stunde später verbreitet, als dies zunächst angekündigt worden war.

Es war der erste Test seit der Wiedervereinigung. Der sogenannte Warntag dient als Vorbereitung auf Gefahrenlagen wie schwere Unwetter, Überschwemmungen, Chemieunfälle oder auch Terroranschläge.

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