Jena. Nach Angaben des Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz war 2022 das wärmste Jahr in Thüringen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881.

2022 war nach Angaben des Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz das wärmste Jahr in Thüringen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881. Es brachte Allzeit-Hitzerekorde an vielen Thüringer Wetterstationen, knapp 2000 Stunden Sonnenschein und eine fünfmonatige Dürrephase von Ende März bis in den August hinein, wie die Behörde am Montag mitteilte. Zugleich habe Thüringen im vergangenen Jahr den meisten Sonnenschein seit 1951 verzeichnet, als erstmals die Zahl der Sonnenstunden gezählt wurden.

Nicht zuletzt die außergewöhnlich hohen Temperaturen in den letzten zehn Dezembertagen mit im Schnitt 10 Grad plus hätten zu dieser Entwicklung beigetragen, hieß es. Die in Jena am Silvestertag gemessenen 17,7 Grad Celsius waren den Angaben zufolge der wärmste Dezembertag sogar seit 1824. Die Messreihe in Jena reicht fast 200 Jahre zurück.

Wärmster Tag des Jahres war demnach der 20. Juli, als vielerorts in Thüringen Temperaturrekorde purzelten. In Jena wurden 39,1 Grad Celsius gemessen. Sogar der 732 Meter hoch gelegene Kleine Inselsberg im Thüringer Wald verpasste an jenem Tag mit 34,7 Grad nur knapp den Wert von 35 Grad Celsius - bei dieser Marke wird laut Landesamt von einem Wüstentag gesprochen.

Trockenperiode dauerte von März bis August

2022 geht mit insgesamt 1969 Sonnenstunden im Flächenmittel für den Freistaat seit Beginn der Aufzeichnungen ein. Zuvor war die Marke von 1900 Sonnenstunden jährlich in Thüringen den Angaben zufolge erst dreimal überschritten worden - und zwar 1959 (1957 Stunden), 2003 (1945) und 2018 (1939).

Die Niederschläge fielen mit 584 Liter je Quadratmeter im Jahresverlauf um ein Fünftel geringer aus als im Mittelwert der Jahre von 1991 bis 2020. Die Trockenheit währte von Ende März bis in den August hinein. Laut dem Landesamt lagen die sechs wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen in Thüringen allesamt in den vergangenen neun Jahren. Dies sei ein eindeutiges Indiz für die sich auch in Thüringen immer spürbarer einstellende Klimakrise.