Grabe. Der April war hierzulande der 13. zu warme Monat in Folge. Das sind die Werte aus dem Unstrut-Hainich-Kreis.

Auch der April 2019 ist in Deutschland, verglichen mit dem vieljährigen Durchschnitt, zu warm ausgefallen. Gerhard Adrian, Präsident des Deutschen Wetterdienstes, sagt: „Wir können jetzt den Klimawandel live erleben. Der April ist hierzulande der 13. zu warme Monat in Folge. Das hat es in Deutschland seit 1881 noch nie gegeben.“

Im zweiten Frühlingsmonat dominierte in Mitteleuropa meist Hochdruckeinfluss. Überwiegend gelangten dabei mit östlicher oder südlicher Strömung warme kontinentale Luftmassen nach Deutschland, die die Temperatur auf ein frühlingshaftes, teils auch schon frühsommerliches Niveau steigen ließen. Insgesamt verlief der April nicht nur zu mild, sondern auch sehr sonnig und niederschlagsarm.

Etwa 9 Grad Celsius Durchschnittstemperatur

Dabei war Thüringen eine der kühlsten Regionen im Bundesgebiet. In der Wetterstation Grabe wurde eine Monatstemperatur von 9,1 Grad Celsius registriert. Gegenüber dem langjährigen Mittel war dies eine positive Abweichung von 1,3 Grad.

Den größten Wärmeschub mit sehr viel Sonne und Temperaturen um die 10 Grad brachte das lang anhaltende Skandinavien-Hoch „Katharina“. Von den hohen Tagestemperaturen konnte an 26 Tagen das Pflanzenwachstum profitieren. Aber der Hochdruckeinfluss hat in den klaren Nächten mit vereinzelten Bodenfrösten die Vegetation gebremst.

20-tägige Trockenperiode

In Grabe hat es im April 29 Liter pro Quadratmeter geregnet. Das waren nur 73 Prozent vom Erwartungswert. Der Niederschlag fiel nur am Anfang und am Ende des Monats. Dazwischen hatten wir eine 20-tägige Trockenperiode. Das Niederschlagsdefizit vom vergangenen Hitzejahr besteht auch Ende April 2019 noch. Sollte die trockene Witterung anhalten, könnte die Dürre des Jahres 2018 übertroffen werden. Denn die Wasservorräte in den tieferen Bodenschichten sind zurzeit weniger gut aufgefüllt als im Vorjahr.

Der April lag mit etwa 228 Stunden deutlich über seinem Soll von 158 Stunden und gehörte damit zu den fünf sonnigsten seit Messbeginn 1951.

Die dominanten Hochdruckwetterlagen sorgten für ausreichend Ostwind. Erst am Monatsende stellt sich die Witterung auf Westströmung um. Mit Beginn der Apfel-Flieder- und Rosskastanienblüte am Ende des Ostermonats wurde der Vollfrühling eingeläutet.