Brüssel. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes war der Juni der wärmste und sonnigste Monat seit Anbeginn der Messungen. Mit 19,8 Grad im Durchschnitt war es 4 Grad wärmer als in den Jahren zuvor.

Neue Temperatur-Rekorde gab es im Juni regelmäßig. Entsprechend ist auch die Gesamtbilanz beeindruckend: Der vergangene Monat war der heißeste Juni seit Beginn der Aufzeichnungen - und zwar in Europa und auch weltweit. Das berichtet der Copernicus-Klimawandeldienst (Copernicus Climate Change Service, C3S).

Die Durchschnittstemperaturen lagen in Europa demnach im Schnitt um rund zwei Grad über dem definierten Normalbereich. Als Referenzperiode zählt der Dienst die Jahre 1981 bis 2010. Copernicus ist das Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union, das sich zu einem Großteil auf Satellitendaten stützt.

Wetterextreme werden häufiger

Besonders heiß sei es am Ende des Monats gewesen - und zwar in Deutschland, Frankreich, Nordspanien, Norditalien, der Schweiz, Österreich und Tschechien. Obwohl es schwer sei, direkt den Klimawandel für solche Wetterextreme verantwortlich zu machen, sei zu erwarten, dass solche Wetterextreme mit dem Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre häufiger werden, schrieb der Dienst.

Nehme man als Vergleichszeitraum die Jahre 1850 bis 1900, sei die Temperatur im Juni in Europa im Schnitt sogar rund drei Grad höher gewesen. Die weltweite Durchschnittstemperatur lag in diesem Juni nach den Daten des Klimawandeldienstes um etwa 0,1 Grad höher als im bisherigen Rekordhaltermonat, dem Juni 2016. Dieser sei jedoch noch geprägt gewesen von einer langen El-Niño-Periode, einem Klimaphänomen, das Wärme in viele Teile der Welt bringt.

Deutschland vier Grad über dem Normalwert

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes war der vergangene Monat auch hierzulande der wärmste und zudem sonnigste Juni seit Beginn flächendeckender Messungen. In Deutschland war der Unterschied zum Juni-Normalwert demnach sogar noch größer als in Europa.

Mit im Schnitt 19,8 Grad Celsius habe die Temperatur um 4,0 Grad über dem Wert des Zeitraums 1981 bis 2010 gelegen, teilte der DWD Ende Juni mit. Am vergangenen Sonntag wurde in Deutschland mit 39,6 Grad in Bernburg/Saale ein neuer Juni-Hitze-Rekord gemessen. In Thüringen gab es in Jena mit 38.8 Grad die höchste je im Juni gemessene Temperatur.Deutschland erwärmt sich generell schneller als die Erde im Durchschnitt.

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