Erfurt. In großen Teilen Thüringens gab es auch am Montag teils starken Dauerregen. Vor allem der Osten war stark betroffen. Straßen wurden überflutet, ein Hort stand unter Wasser und es gab Unfälle mit Verletzten.

In weiten Teilen Thüringens hat es am Sonntag und Montag ungewöhnlich ergiebige Regenfälle gegeben. "In manchen Regionen Thüringens entsprechen die Niederschläge ungefähr der Monatssumme für den August", sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Montag.

In einzelnen Regionen seien bei wiederholten Schauern und Gewittern Niederschlagsmengen von 50 bis 100 Litern pro Quadratmeter nicht ausgeschlossen, erklärten die Meteorologen. Dann bestehe die Gefahr von Überflutungen und volllaufenden Kellern.

Am Montag vor allem in Ostthüringen kräftige Niederschläge

Vor allem im Osten Thüringens gibt es am Montag weiter anhaltenden, teils kräftigen Regen. Zu den bereits seit Sonntagabend gefallenen Summen von bis zu 30, teils auch bis 50 Liter je Quadratmeter kommen im Laufe des Tages nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes weitere 10 bis 25 Liter je Quadratmeter dazu. Diese Regenmenge entspricht teilweise der Menge, die es sonst im ganzen August gibt. Mittlerweile hat der Deutsche Wetterdienst die Unwetterwarnung für Thüringen aufgehoben.

Im Laufe des Montags soll das großflächige Regengebiet nach Osten hinwegziehen. Für Dienstag und Mittwoch rechnet der Deutsche Wetterdienst mit eher freundlichen Tagen. Allerdings sollen die Temperaturen auch dann nicht über 21 Grad steigen.

Weitere Niederschläge könnten am Donnerstag nach Thüringen kommen. „Bis zum Monatsende wird es wahrscheinlich keine Rückkehr zum Sommer geben“, sagte der Meteorologe.

Regenradar, Blitzkarte, Unwetterwarnung: Hier regnet und blitzt es derzeit in Thüringen

Die betroffenen Gebiete

  • Kreis Altenburger Land,
  • Kreis Greiz,
  • Kreis Sömmerda,
  • Kreis Weimarer Land,
  • Kyffhäuserkreis,
  • Saale-Holzland- Kreis,
  • Saale-Orla-Kreis,
  • Stadt Erfurt,
  • Stadt Gera,
  • Stadt Jena,
  • Stadt Weimar

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Die Lage in den Thüringer Regionen

In einigen Teilen Thüringens sorgte der Regen am Sonntag für lokale und vorübergehende Überschwemmungen auf Straßen, hieß es bei der Polizei am Sonntagabend. Gravierende Beeinträchtigungen oder Sachschäden seien nicht bekannt, sagte ein Polizeisprecher.

Im Sömmerdaer Ortsteil Frohndorf fielen von Sonntagmorgen bis Montagmorgen rund 78 Liter pro Quadratmeter Regen vom Himmel. Der starke Regen blieb aber folgenlos: Die Feuerwehr meldete bis Montagmittag keine Einsätze im Landkreis Sömmerda. In Uhlstädt-Kirchhasel an der Saale (Kreis Saalfeld-Rudolstadt) seien es im gleichen Zeitraum 69 Liter pro Quadratmeter gewesen, in Hummelshain (Saale-Holzlandkreis) waren es 63 Liter pro Quadratmeter.

Auf die Bundesstraße 243 im Kreis Nordhausen sei örtlich Schlamm gespült worden. In Meiningen sei auf einer Straße zu einem Ortsteil ein Baum umgestürzt. In der Gemeinde Brehme (Eichsfeld) habe ein Bachlauf so viel Wasser geführt, dass kurzzeitig eine Straße überschwemmt worden sei.

In Stadtroda im Saale-Holzland-Kreis war seit Sonntagnachmittag die Feuerwehr im Einsatz. Teilweise stand das Wasser in der Innenstadt einen halben Meter hoch. In einem Hort stand das Wasser teils 40 Zentimeter hoch.

Vor unwetterartigen Regenschauern flüchteten vermutlich auch vier Pferde in Schlöben im Saale-Holzland-Kreis. Laut Polizei brachen sie aus einer Koppel aus und galoppierten über eine Straße. Der Tierhalter konnte verständigt werden und führte die Ausreißer wieder zurück auf ihre Koppel.

In Gera werde der Starkregen laut Stadtverwaltung bis zum Nachmittag andauern, eine deutliche Veränderung der Prognose werde nicht erwartet. Das Lagebild zeige demnach keine Anzeichen einer Hochwassergefahr.

Auf der A4 bei Magdala im Weimarer Land ereigneten sich auf der regennassen Fahrbahn mehrere Unfälle. Es gab drei Verletzte, die Autobahn musste zeitweise gesperrt werden. In Günzerode im Kreis Nordhausen spülte der Regen Schlammmassen auf die B 243. Die Straße muss ab 16 Uhr voll gesperrt werden. Freiwillige Feuerwehren beseitigten den Schlamm.

Der seit gestern Abend in weiten Teilen des Freistaates anhaltende Dauerregen hat die Pegelstände der Thüringer Flüsse zum Teil deutlich ansteigen lassen. So stieg am Sonntag der Pegel der Leine in Heiligenstadt auf knapp 70 Zentimeter - in den letzten Tagen waren es noch unter 20 cm.

Allein die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenstadt mussten zu fünf Einsätzen ausrücken. Drei Einsätze gab es laut Angaben der Rettungsleitstelle des Landkreises durch die Regenmassen auch in dem Eichsfelddorf Rustenfelde.

Flusspegel steigen in Thüringen teils kräftig

Beim Wasserdurchfluss wurde ein Wert von knapp unter 8 Kubikmeter pro Sekunde gemessen, der Jahresmittelwert liegt bei 1,24 m³/s. Stark steigend ist der Wasserstand an der Pleiße in Gößnitz mit derzeit 58 Zentimetern und 5,3 Kubikmeter pro Sekunde. Das Jahresmittel liegt hier bei 30 Zentimeter bzw. 1,8 m³/s. Meldebeginn ist hier allerdings erst bei 22,3 m³/s bzw. einem Pegelstand von 150 Zentimeter.

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