Sonneberg. Das trockene Wetter lässt die Pegelstände in Thüringens Gewässern sinken. Am Mittwoch verbietet ein weiterer Landkreis die Wasserentnahme. Vereinzelt droht Fischsterben.

Wegen Trockenheit hat ein weiterer Thüringer Landkreis die Nutzung von Wasser aus Flüssen, Bächen und Seen verboten.

Im Landkreis Sonneberg ist bis auf weiteres die Wasserentnahme untersagt, wie das Landratsamt am Mittwoch mitteilte. Seit Wochen gebe es zu wenig Regen, der Wasserstand habe stark abgenommen. Mit der Maßnahme soll eine Bedrohung für die Tier- und Pflanzenwelt verhindert werden. Mehrere Landkreise im Freistaat haben die Wasserentnahme bereits verboten, zuletzt am Dienstag der Landkreis Sömmerda.

Im gesamten Freistaat liegen die Pegelstände bei den Flüssen derzeit unter den langjährigen Mittelwerten. „Die Situation wird jetzt immer kritischer“, sagte der Sprecher des Thüringer Landesamts für Umwelt, Bergbau und Naturschutz am Mittwoch. Auch die Regenfälle des vergangenen Wochenendes haben die Situation demnach nicht entschärft.

Fische verenden bei hohen Wassertemperaturen

Die Trockenheit habe auch auf die Angelfischerei erhebliche Auswirkungen, sagte eine Sprecherin des Landwirtschaftsministeriums. Vor allem die Fischbestände in Flachgewässern, etwa in landwirtschaftlichen Speichern und in unbeschatteten, wenig Wasser führenden Fließgewässern hätten Probleme. „In diesen Gewässern kann die Wassertemperatur 30 Grad und mehr erreichen, so dass kaum noch Sauerstoff im Wasser gebunden ist und die Fische beginnen zu verenden.“

Wegen der Trockenheit und den niedrigen Wasserständen wurde in der Apfelstädt, dem Speicher Niedertrebra und im Hainspitzer See vorzeitig mit der Abfischung begonnen, wie die Sprecherin sagte.

„Das Wasser ist nicht mehr richtig frisch, da bilden sich Algen, das kann faulig werden“, sagte der Umweltlandesamt-Hydrologe Ralf Haupt. Dramatischer seien die Auswirkungen der Trockenheit allerdings in den Wäldern.

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