Erfurt. Auch die ab Montag anstehende Notbetreuung in Schulen soll Thema sein. Eine Fortsetzung des Lockdowns nach dem 10. Januar wird erwartet

Die Thüringer Landesregierung wird am Sonntag über die aktuelle Corona-Situation im Freistaat beraten. Das Kabinett werde per Videokonferenz zusammenkommen und auch die anstehende Ministerpräsidentenkonferenz am 5. Januar mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit vorbereitet, informierte am Samstag Regierungssprecher Falk Neumann. Corona-Blog: Knapp 600 Neuinfektionen in Thüringen - Notbetreuung in der Kritik

Erwartet wird, dass sich die Regierung für ein Fortsetzen des Lockdowns über den 10. Januar hinaus ausspricht. Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hatte bereits in seiner Neujahrsansprache betont, dass strenge Maßnahmen vorläufig notwendig bleiben. „Die Pandemie verlangt uns allen viel, sehr viel ab.“ Am Samstag überstieg die Zahl der Corona-Toten in Thüringen die Marke von 1000.

Gesundheitsministerin: Früherer Lockdown wäre besser gewesen

Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) hatte zum Jahresende die Strategie der lokalen Lockdowns in Corona-Hotspots als nicht erfolgreich eingeschätzt. Die Hotspot-Strategie mit Inzidenzwerten von 35 und 50 habe sich nach ihrer Ansicht nicht bewährt. Im Nachhinein gesehen wäre ein früherer Lockdown vielleicht besser gewesen, so die Linken-Politikerin.

Kurz vor dem Jahreswechsel ist zudem die Corona-Strategie an Thüringer Schulen heftige in die Kritik geraten. Vor einem Chaos hatte die CDU gewarnt, weil Kultusminister Helmut Holter (Linke) nicht klar gesagt habe, wer ab Montag die Notbetreuung seiner Kinder in Anspruch nehmen dürfe und wer darüber zu entscheiden habe. Die Lehrergewerkschaft GEW fordert einen begrenzten Zugang zur Notbetreuung an Thüringer Schulen und Kindertagesstätten. Entscheidend müsse die Systemrelevanz der elterlichen Berufe sein.