Stadtroda. Am Gymnasium in Stadtroda im Saale-Holzland geht die Oberstufenleiterin Kordula Dieban in den Ruhestand. So feierte die Schule ihren Abschied.

„Liebe Frau Dieban, danke für alles, was Sie für unsere Schule getan haben. Ohne Sie, gäbe es zum Beispiel keinen schönen Speiseraum und kaum Pflanzen. Für Ihren Ruhestand wünschen wir Ihnen beste Gesundheit und viele schöne Erlebnisse, Ihre Schülerinnen und Schüler des JHP“, ist in großen Buchstaben auf bunten, von Hand geschriebenen Schildern zu lesen. Schülerinnen und Schüler der 5. bis 12. Klassen haben sich auf dem Schulhof des Johann-Heinrich-Pestalozzi-Gymnasiums versammelt, um nach 39 Jahren als Lehrerin die Oberstufenleiterin Kordula Dieban feierlich in den Ruhestand zu verabschieden. Geschenke werden übergeben, es wird gewunken, geklatscht, gejubelt.

Langjährige Lehrerin im Saale-Holzland: „Jeden Freitag bin ich durch das Schulhaus gegangen und habe die Blumen gegossen“

„Jeden Freitag bin ich durch das Schulhaus gegangen und habe die Blumen gegossen“, sagt Kordula Dieban wenig später, als sich der Schulhof allmählich gelehrt hat. Auch am Umbau der Küche sei die langjährige Oberstufenleiterin unter anderem maßgeblich beteiligt gewesen. „Ich werde den Trubel vermissen“, sagt sie. Aber auch darauf, manche Sachen nun langsamer angehen zu können, freue sie sich. Im Ruhestand hoffe sie zudem, mehr Zeit für die beiden Enkelkinder, für Reisen, die Hobbys oder gute Bücher zu haben. Und auch ihr Mann sei bereits im Ruhestand, es sei also an der Zeit diesen Abschnitt gemeinsam zu genießen.

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Ob es ihr Traumberuf gewesen sei, als Lehrerin zu arbeiten? „Es war nicht mein erster Wunsch“, sagt die Fachlehrerin für Biologie und Chemie. „Ich wollte eigentlich Pharmazie studieren“. Diesen Wunsch-Studienplatz habe sie jedoch damals in der DDR nicht bekommen, stattdessen einen Studienplatz für die Fächer Biologie und Chemie. „Ich bin also auf Umwegen Lehrerin geworden. Habe es aber nie bereut“, sagt Kordula Dieban. Bereits als Schülerin war sie übrigens schon an der Schule, verrät sie. Insgesamt blickt sie so auf 41 Schuljahre im Schuldienst zurück. „Ich denke, es wird nicht mehr so oft vorkommen, dass jemand vom ersten bis zum letzten Arbeitstag nur an einer Schule ist“, sagt Dieban. „Es war ein gutes Arbeiten hier und man hat sich immer wohlgefühlt.“ Der Umgang an der Schule sei immer sehr nett gewesen und das Arbeitsklima gut. „Ich denke, das ist etwas Besonderes“.

Auf dem Schulhof haben sich zahlreiche Schülerinnen und Schüler versammelt, um Oberstufenleiterin Kordula Dieban in den Ruhestand zu verabschieden. Sie halten Schilder hoch und applaudieren.  
Auf dem Schulhof haben sich zahlreiche Schülerinnen und Schüler versammelt, um Oberstufenleiterin Kordula Dieban in den Ruhestand zu verabschieden. Sie halten Schilder hoch und applaudieren.   © Funkemedien Thüringen | Julia Grünler

Neben ihrer Arbeit als Fachlehrerin für Bio und Chemie war sie zudem von 1989 bis 1991 stellvertretende Schulleiterin. Seit 1991 war Kordula Dieban dann auch Oberstufenleiterin. Zu ihren Aufgaben gehörte so unter anderem die gesamte Organisation ab Klassenstufe zehn, die Organisation der „Besonderen Leistungsfeststellung“ (BLF) und vom Abitur sowie Beratungen im Bereich der Berufsorientierung.

Schulleiterin am Gymnasium in Stadtroda: „Sie hat viel bewegt und alle Entwicklungen seit der Wende mitgemacht“

Von dem besonderen Abschied der Schülerinnen und Schüler habe sie übrigens vorab nichts gewusst, sagt sie. Eigentlich habe sie auch nichts gewollt. „Es war sehr emotional und ich war froh, dass ich nichts sagen musste“. Nach dem herzlichen Abschied auf dem Schulhof folgt zudem etwas später die offizielle Verabschiedung, weiß Ute Waldenburger, die stellvertretende Schulleiterin. Ehemalige Kollegen, Schüler aus Kordula Diebans allererster Klasse, Vertreter vom Schulamt, das Kollegium und viele weitere sollen dann zum Abschied da sein.

Oberstufenleiterin Kordula Dieban (links) und Schulleiterin Steffi Xylander.
Oberstufenleiterin Kordula Dieban (links) und Schulleiterin Steffi Xylander. © Funkemedien Thüringen | Julia Grünler

„Kordula Dieban hinterlässt eine große Lücke“, sagt Schulleiterin Steffi Xylander. Zahlreiche Jahrgänge habe sie zum Abitur begleitet. „Sie war immer an dieser Schule und gehört zur Stammlehrerschaft, seit der ersten Stunde“, sagt Xylander. Dieban habe viel bewegt und alle Entwicklungen seit der Wende mitgemacht.