Gösselsdorf/Leutenberg/Lehesten. Wie ein motiviertes Team in Lehesten die Herausforderungen meistert und eine Elfjährige beim Preisskat in Gösselsdorf besteht

Positiv überrascht wurde der Veranstalter des 65. Gösselsdorfer Preisskates am vergangenen Samstag: Trotz Spieltag in den Thüringer Skatligen kamen 36 Skatfreunde in den kleinen Ortsteil von Saalfeld. Sechs von ihnen nahmen erstmals an einem Preisskat in Gösselsdorf teil. Einer von ihnen war Paul Probst aus der Lebensgemeinschaft Wickersdorf. Trotz seines Handikaps ist er ein leidenschaftlicher und guter Skatspieler.

Besonders erwähnt werden muss aber auch Ida Ettner aus Saalfeld. Mit ihren elf Jahren ist sie die mit Abstand jüngste Teilnehmerin in der 34-jährigen Geschichte der Gösselsdorfer Preisskate. Ihren Mut, sich mit den erfahrenen Skatfreunden zu messen, kann man nur bewundern. Obwohl beide nur hintere Plätze belegten, waren sie hoffentlich nicht das erste und letzte mal beim Gösselsdorfer Preisskat dabei. Beide wurden von Idas Großmutter Ingetraut Ettner aus Saalfeld begleitet. Sie belegte mit 1690 Punkten einen guten 13. Platz.

Die drei Erstplatzierten beim 65. Preisskat in Gösselsdorf, von links: Andreas Krüger, Jens Breest und Yvonne Krummel.
Die drei Erstplatzierten beim 65. Preisskat in Gösselsdorf, von links: Andreas Krüger, Jens Breest und Yvonne Krummel. © Liebmann | LIEBMANN

Mit Yvonne Krummel aus Saalfeld war noch eine dritte Frau am Start. Sie ist allerdings eine alte Bekannte in Gösselsdorf. Deshalb kam ihr 3. Platz nicht überraschend. Durch zwei gleichmäßige Serien über tausend Punkte erreichte sie insgesamt 2184 Punkte. Vor ihr belegte mit 2270 Punkten Andreas Krüger aus Linden im Kreis Hildburghausen den 2. Platz. Auch er war das erste Mal in Gösselsdorf dabei. Mit 2432 Punkten hat Jens Breest aus Sitzendorf den Preisskat gewonnen. Mit sehr guten 1580 Punkten legte er in der ersten Runde hierzu den Grundstein.

Helmut Liebmann

Stimmungsvolle Vernissage für neue Ausstellung in Leutenberg

Etwa 90 erwartungsvolle Besucher aus Leutenberg und der Region konnten am Freitag zur Vernissage für die Kunstwerke des Unterloquitzer Künstlers Hans Grolik begrüßt werden.

Es sollte aus verschiedenen Gründen eine ganz besondere Veranstaltung werden. Zum einen wurde ausführlich auf die fast gleichzeitig eröffnete Ausstellung in den Praxisräumen von Dr. Dina Wolfram verwiesen, mit Scherenschnitten des ehemaligen Leutenbergers Lutz Reinecke.

Besucher der Vernissage für die Kunstwerke des Unterloquitzer Künstlers Hans Grolik am vorigen Freitag in Leutenberg.
Besucher der Vernissage für die Kunstwerke des Unterloquitzer Künstlers Hans Grolik am vorigen Freitag in Leutenberg. © Thomas Degel | Thomas Degel

Schweigendes Gedenken der Besucher gab es für den kürzlich verstorbenen Lehrer der Musikschule Saalfeld und Solotrompeter Falko Lösche, der mehrfach mit Gruppen junger Künstler der Musikschule Saalfeld bei Vernissagen im Rathaus und in der Arztpraxis aufgetreten war. Als zuverlässiger Partner demonstrierte er mit seinen Schülern anspruchsvolle musikalische Begleitung.

Besonderes Flair verbreitete eine relativ neue Formation der Musikschule Saalfeld. Die Streichergruppe DatangO unter Leitung von Cornelia Ghita spielten acht Schüler und drei Lehrer ins Ohr gehende Tangotitel.

Eigentlicher Höhepunkt war natürlich die Würdigung des äußerst vielseitigen, engagierten Malers und Holzbildhauers Hans Grolik. Gleich zwei Laudatoren widmeten sich dem Leben und Schaffen des Mannes, der 1927 in Böhmen geboren wurde, in Reichenberg die Schule besuchte, nach Krieg und Gefangenschaft im thüringischen Unterloquitz bei seinen Eltern gelandet war. OTZ berichtete ausführlich über seinen Lebensweg.

Liane Kadric schilderte in bewegenden Worten in ihrer Laudatio die Arbeitsweise ihres Vaters.
Liane Kadric schilderte in bewegenden Worten in ihrer Laudatio die Arbeitsweise ihres Vaters. © Thomas Degel | Thomas Degel

Was mit geschriebenem Wort nicht wiederzugeben war, präsentierte in authentischer und sehr emotionaler Art und Weise die Tochter des Künstlers, Liane Kadric. In bewegenden Worten schilderte sie in ihrem Teil der Laudatio vor allen Dingen die Arbeitsweise ihres Vaters, die nicht immer einfachen äußeren Umstände beim Malen und Schnitzen und sein politisches Engagement im Bund der Vertriebenen. Bei Wettbewerben des Bundes wurde er für die Schnitzarbeiten Schwejk, Hauptmann von Köpenick, Rübezahl und andere Figuren mit dem Hintergrund seiner böhmischen Heimat ausgezeichnet. In der Ausstellung sind diese Arbeiten und Zeugnisse seines Gesamtschaffens, auch aus seiner neuen Heimat Unterloquitz in Thüringen, zu betrachten.

Schirmherr und Bürgermeister Robert Geheeb würdigte die seit 2011 tätige Gruppe der ehrenamtlichen Aussteller und warb um jüngere Nachfolger. In der Arztpraxis steht in nächster Zeit die 50. Ausstellung an, die mit der Präsentation von Bildern bisheriger Aussteller in beiden Räumlichkeiten gewürdigt werden sollen.

Jochen Hiebel

Lehesten als Musterbeispiel für eine kleine Grundschule

Lehesten. Wer erfahren möchte, wie eine Mini-Grundschule im ländlichen Raum funktioniert, sollte die Staatliche Grundschule „Karl Oertel“ in Lehesten besuchen. Am Mittwoch voriger Woche machte sich Landrat Marko Wolfram (SPD) gemeinsam mit dem Leiter der Gebäudeliegenschaftsverwaltung, Christoph Fiedler und der Leiterin der Schulverwaltung Christine Bloßfeld, ein Bild vor Ort und lernte „ein hochmotiviertes und engagiertes Team kennen, das zusammenarbeitet, mit dem Kindergarten kooperiert und in der Stadt verwurzelt ist“, wie einer Mitteilung des Landratsamtes zu entnehmen ist.

Aktuell ist Sabine Methfessel zusätzlich zu ihrer Leitungsaufgabe an der Grundschule Kaulsdorf mit der Leitung in Lehesten betraut. Die rund 50 Kinder werden in zwei Klassenräumen unterrichtet, die Schülerinnen und Schüler der ersten und zweiten sowie der dritten und vierten Klassen lernen in gemischten Klassen. Hinter dem 1878 gebauten Schulgebäude schließt sich eine große Fläche mit Sportgelände, Spielgeräten und dem grünen Klassenzimmer an. „Unser Schulhof ist ein Traum“, schwärmt Lehrerin Denise Rademacher.

Angesichts der Größe der Schule sind sowohl Lehrerausstattung als auch die Stundenkontingente der beiden Erzieherinnen eine Herausforderung. Die Klassen sind mit jeweils um die 25 Kinder in altersgemischten Klassen eigentlich zu groß für eine Pädagogin, zumal die Kinder differenzierten Unterricht nach ihrer Klassenstufe und am besten auch noch nach ihren individuellen Fähigkeiten bekommen sollen. Erschwert wird die Situation durch Kinder, denen noch die nötigen Deutschkenntnisse fehlen. Dass es in Lehesten trotzdem irgendwie gut funktioniert, liegt an dem motivierten Team und der Zusammenarbeit – auch über die Schulmauern hinweg.

So liefert der Kindergarten der Volkssolidarität auf der anderen Straßenseite das Mittagessen und hilft auch schon mal bei der Essenausgabe. Die Horterzieherinnen helfen ebenfalls mit, den Alltag bestmöglich für die Kinder zu gestalten. „Der Hort ist eine Stütze für die Schule“, so die beauftragte Schulleiterin Methfessel. Noch besser könnten sich Hortnerin Sabine Becker und ihre Kollegin einbringen, wenn die Arbeitszeit der Erzieherinnen von 80 auf 100 Prozent hochgesetzt würde. Aktuell ist diese thüringenweit gedeckelt.

Schulsekretärin Tina Pöschel und Hausmeister Torsten Berger sorgen als Mitarbeiter des Landratsamtes für die Schulverwaltung und die Instandhaltung des Gebäudes und des weitläufigen Schulgeländes. Demnächst muss etwa der Werkraum wieder eingerichtet werden. Die Schule hatte diesen zum Computerkabinett umgerüstet – weil es keinen Werkenlehrer mehr gab. Jetzt kommt wieder eine Lehrerin mit diesem Fach, so dass der Unterricht wieder im Fachraum stattfinden kann.

Landrat Marko Wolfram (SPD) mit (von links) Lehrerin Denise Rademacher, Schulleiterin Sabine Methfessel und Hortleiterin Sabine Becker in Lehesten.
Landrat Marko Wolfram (SPD) mit (von links) Lehrerin Denise Rademacher, Schulleiterin Sabine Methfessel und Hortleiterin Sabine Becker in Lehesten. © Landratsamt | Peter Lahann

Auch an dieser Grundschule hat die Digitalisierung Einzug gehalten. Ein Klassensatz mit Tablets steht für die größeren Kinder zur Verfügung. „Die ganz Kleinen sollen erstmal die Grundlagen lernen“, findet Lehrerin Denise Rademacher. Für die 3. und 4. Klasse steht inzwischen eine digitale Tafel im Klassenraum. Die WLAN-Versorgung wurde kürzlich sichergestellt.

Für dieses Jahr ist von der Gebäudeliegenschaftsverwaltung des Landratsamtes eine Überarbeitung der Holzfenster vorgesehen. Der Auftrag ist bereits ausgelöst. Bei kleineren Arbeiten legt Hausmeister Berger selbst Hand an, etwa, wenn ein Klassenraum neu gestrichen oder der Fußboden ausgebessert werden soll. „Ich bin beeindruckt, wie hier alle an einem Strang für unsere Schulkinder ziehen und eine schöne Atmosphäre schaffen. Dafür danke ich dem gesamten Team der Schule“, sagte Landrat Marko Wolfram am Ende des Besuchs.

Neustart für Familienkirche in Rudolstadt

Am kommenden Sonntag startet um 10.30 Uhr im Gemeindehaus Ludwigstraße in Rudolstadt die „Familienkirche“. Der Begriff steht für lebendige und fröhliche Gottesdienste, die schon an vielen Orten mit Klein und Groß gefeiert werden.

Projektleiterin Ulrike Krautwurst erklärt dazu: „Mit der Familienkirche haben wir ein Angebot für Kinder zwischen ein und acht Jahren. Wir regen Erfahrungen an, die große und kleine Menschen berühren. Dazu gehören Bilder im Altarraum, ein Kerzenmeer, interaktive Bibelgeschichten und Musik.“

Eingeladen sind nicht nur die Kinder bis acht Jahre, sondern auch Eltern, Großeltern und ältere Geschwister. Ulrike Krautwurst hat das Projekt übernommen und ist Teil des Teams ebenso wie Gemeindepädagogin Marion Weidner und Kirchenmusikdirektorin Katja Bettenhausen. Nach 11 Uhr sind alle eingeladen zum gemeinsamen Kirchencafé.

Telekom bietet Glasfaser in Probstzella und Gräfenthal

Die Telekom rollt das Glasfasernetz in den Gemeinden Gräfenthal und Probstzella weiter aus. Rund 1650 Haushalte können laut einer Mitteilung des Unternehmens jetzt und in Zukunft auf das neue Netz umsteigen. Voraussetzung dafür sind ein Glasfaser-Anschluss und ein Glasfaser-Tarif.

Eine Marktforschungsstudie der Telekom hat ergeben, dass die meisten Kunden nur deshalb nicht auf einen Glasfaser-Anschluss umsteigen, weil sie gar nicht wissen, dass ein solcher Anschluss bei ihnen zur Verfügung steht. Deshalb werden in den kommenden Wochen unter anderem in Teilen von Buchbach, Creunitz, Gebersdorf, Großneundorf, Lichtenhain, Lippelsdorf und Sommersdorf Vertriebsmitarbeiter im Auftrag der Telekom zu einem Umstieg auf Glasfaser an der Haustür beraten. Das läuft nach klaren Regeln ab: Die Wohnung betreten die Berater nur, wenn sie dazu aufgefordert werden. Die Kundenberater tragen Kleidung mit Telekom-Logo. Sie können sich mit einem Lichtbildausweis und einem Autorisierungsschreiben der Telekom ausweisen.

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