Jena. Erst verspielen die Thüringer eine Führung gegen Hertha BSC II, dann drehen sie in der zweiten Halbzeit auf und profitieren auch von einem Platzverweis.
Fazit: Nach fünf sieglosen Spielen gegen Hertha BSC II kann der FC Carl Zeiss Jena die Berliner endlich wieder bezwingen. Der 3:1-Sieg am Samstagnachmittag ging in Ordnung. In der ersten Halbzeit kontrollierten die Saalestädter die Begegnung, kamen aber dennoch nicht über ein 1:1 hinaus. In der zweiten Hälfte verdienten sich die Thüringer dann den Sieg mit einer Leistungssteigerung und schließen ihre englische Woche somit mit sieben Punkten ab.
Spielverlauf: Der FC Carl Zeiss startete besser in die Begegnung als seine Gäste aus der Hauptstadt. Jena hatte mehr Spielanteile und kombinierte sich ein ums andere Mal auch gefällig in Richtung des gegnerischen Strafraums. Dort versagte die Jenaer Angriffsherrlichkeit dann aber meist. Entweder war der finale Pass zu ungenau oder die Abschlüsse der Hausherren wurden noch rechtzeitig vereitelt.
Nach etwa 20 Minuten verflachte die Partie etwas. Also musste ein Standard her, um das Eis zu brechen. Nach der vierten Ecke des FCC, getreten von Justin Petermann, lag der Ball auf einmal im Netz der Hauptstädter. Der Stadionsprecher hatte Burim Halili als Torschützen ausgemacht. Tatsächlich fälschte den Ball aber Tim Hoffmann unglücklich ins eigene Tor ab. Den Hausherren konnte es egal sein: 1:0 nach 28. Minuten.
FCC kontrolliert Partie, aber Hertha reicht ein Konter zum Ausgleich
Statt aufs zweite Tor zugehen, zogen sich die Thüringer nun etwas zurück und machten die Räume eng. Die Herthaner konnten mit den größeren Spielanteilen aber nicht viel anfangen. Das lag aber sicher auch daran, dass die Thüringer ordentlich verteidigten.
Eigentlich kontrollierte der FCC in dieser Phase das Spiel, aber ein Konter der Hauptstädter reichte für den Ausgleich noch vor der Pause. Internetstar Nader El-Jindoaui überlief Justin Smyla. Sein Schuss wurde geblockt, das Spielgerät landete bei Herthas Gustav Christensen. Auch dessen Schuss wurde geblockt, doch wieder kam der Ball zu Christensen, der im zweiten Versuch zum 1:1 traf (45.).
Jena drängt nach der Pause aufs 2:1 und wird belohnt
Nach verhaltenem Beginn zur zweiten Halbzeit prüfte Cemal Sezer mit einem Schuss Hertha-Schlussmann Robert Kwasigroch (52.). Kurz darauf forderte das Stadion Elfmeter. Pasqual Verkamp hatte sich schön durchgedribbelt, als der Ball einem Berliner an den Arm sprang (57.). Schiedsrichter Lars Albert winkte aber sofort ab, ließ weiterspielen.
Doch Jena blieb dran. Ein Schuss von Joel Richter wurde im letzten Moment noch geblockt (59.). Das 2:1 lag in der Luft und fiel in der 61. Minute. Richter lenkte per Kopf eine Flanke ins Tor. Die abermalige Führung war verdient, weil der FCC in dieser Spielphase den Sieg einfach mehr wollte als die Gäste.
Herthas Rölke fliegt mit Gelb-Rot vom Platz
Hertha II wachte jetzt wieder auf und kam auch zu einigen Möglichkeiten. Dann dezimierten sich die Gäste aber selbst. Erst schubste Tony Rölke Pasqual Verkamp, weil er den Ball, den Rölke holen wollte, über die Bande tippte. Dafür sah Rölke Gelb. Nur zwei Minuten später vereitelte Rölke einen Gegenangriff des FC Carl Zeiss mit der Hand - Gelb-Rot (73.).
Damit waren die Thüringer in der Schlussphase in Überzahl und mussten den Vorsprung nur noch über die Zeit bringen. Doch der FCC legte noch einmal nach. Der gerade eingewechselte Paul Krämer kam im Strafraum zum Abschluss, aber seinen Schuss blockte ein Berliner mit der Hand. Den fälligen Elfmeter verwandelte Cemal Sezer zum 3:1 (83.). Die endgültige Entscheidung.
Zuschauer: 4969
Tore: 1:0 Hoffmann (ET/28.), 1:1 Christensen (45.), 2:1 Richter (61.), 3:1 Sezer (HE/83.).
Aufstellung: FCC-Coach Henning Bürger vertraute fast auf die gleiche Startelf, die am Dienstag beim FC Eilenburg nicht über ein 1:1 hinausgekommen war. Einzige Änderung: Für Lukas Lämmel durfte Justin Schau diesmal von Beginn an spielen.
Startaufstellung Jena: Kunz – Smyla, Strietzel, Halili, Butzen – Petermann, Schau – Richter, Löder, Verkamp – Sezer.
Startaufstellung Hertha II: Kwasigroch – Kesik, Da Silva Kiala, Hoffmann, Strasner – Ibrahim, Rölke – El-Jindaoui, Ben-Hatira, Christensen – Scherhant.
Das Hinspiel: Hatte am 16. September 2023 in Berlin mit 1:1 geendet. Der mittlerweile für Cottbus spielende Krauß hatte die Jenaer in Führung gebracht, doch dem Hertha-Nachwuchs gelang spät noch der Ausgleich. Überhaupt haben sich die Hauptstädter in den vergangenen Jahren ein bisschen zum Jenaer Angstgegner gemausert. Keines der letzten fünf Spiele konnte der FCC gegen Hertha II gewinnen (drei Unentschieden, zwei Niederlagen).
Das nächste Spiel: Steht für den FC Carl Zeiss am Sonntag, dem 10. März, an. Dann reisen die Thüringer zu Viktoria Berlin. Anstoß der Partie ist um 13 Uhr.