Berlin. Hohe Anschaffungskosten für die Wärmepumpe schrecken ab. Erst der Langfrist-Vergleich mit einer Gasheizung zeigt, was günstiger ist.

Der Aufschrei rund um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) der Bundesregierung war groß. Viele Hausbesitzer fürchteten offenbar, sich den teuren Austausch einer Heizung nicht leisten zu können. Seit Ende Februar (27.2.) können nun staatliche Förderungen für den Austausch beantragt werden. Der Staat fördert den Umstieg auf klimafreundliche Heizungen wie die Wärmepumpe. Aber lohnt sich der Wechsel von einer alten Gasheizung auf eine Wärmepumpe?

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Bei der Wärmepumpe schrecken vor allem die hohen Anschaffungskosten ab. Und dazu kommt die Rolle des Unbekannten, schließlich kennen viele Hausbesitzer schlicht nichts anderes als eine herkömmliche Gasheizung.

Heizung tauschen? Studie gibt klare Antwort

Inzwischen zeigen Berechnungen aber: Langfristig ist eine Wärmepumpe deutlich billiger als eine Gasheizung. Die hohen Anschaffungskosten sind dabei nicht der entscheidende finanzielle Faktor, sondern die langfristigen Kosten über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Da diese für Verbraucher aber nur schwierig zu ermitteln sind, werden sie in den Überlegungen der Hausbesitzer häufig nicht mit einbezogen.

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) hat nun allerdings genau diese Kosten in einer wissenschaftlichen Studie berechnet. Auf eine Lebensdauer von zwanzig Jahren gerechnet ist eine Wärmepumpe damit insgesamt immer billiger als eine Gasheizung. Mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach verringern sich die langfristigen Kosten für eine Wärmepumpe sogar noch weiter.

HeizungKosten in EUR
Ölheizungab ca. 8.000
Gasheizungab ca. 7.000
Holz- oder Pelletheizungab ca. 10.000
Nah- und Fernwärmeab ca. 5.000
Wasserstoffheizungab ca. 30.000
Solarthermieab ca. 10.000
Luft-Wasser-Wärmepumpe8000 bis 16.000
Erdwärmepumpe12.000 bis 15.000 (ohne Erschließung)
Grundwasser-Wärmepumpe9000 bis 12.000 (ohne Erschließung)

Zu beachten ist: Die Kosten in dieser Tabelle sind durchschnittliche Werte und können im individuellen Fall abweichen. Nicht beachtet werden zudem die Kosten für die Installation oder einen nötigen Umbau/Sanierung. Auch Förderungen werden nicht berücksichtigt.

Wärmepumpe rentiert sich auch in Altbauten

Das Forscherteam stellte in seiner Studie verschiedene Vergleichsrechnungen für Ein- und Mehrfamilienhäuser an. Dabei wird das aktuelle Gebäudeenergiegesetz mit seinen Förderprogrammen für den Heizungstausch ebenso mit einbezogen wie zukünftig steigende CO₂-Preise, die das herkömmliche Heizen mit Gas verteuern werden. 2045 wird das Heizen mit fossilen Energieträgern dann endgültig verboten werden.

Ein wichtiger Aspekt in der Mitteilung des Fraunhofer ISE: „Die positive Kostenbilanz von entweder Wärmepumpen oder Fernwärme trifft auch bei un- und teilsanierten Altbauten zu, trotz höherer Verbrauchs- und Investitionskosten im Vergleich zu energetisch sanierten Altbauten.“ Damit widersprechen die Forscherinnen und Forscher der Vorstellung, eine Wärmepumpe wäre im Altbau keine gute Lösung. Zwar ist ein Wechsel zur Wärmepumpe in manchen Fällen technisch nicht möglich – wenn er aber realisiert werden kann, ist er langfristig auch im Altbau die günstigere Alternative.