Erfurt. In Thüringen sinkt die Zahl der Frauen, die auf Jobsuche sind. Ihre Beteiligung am Erwerbsleben ist seit 2005 kontinuierlich gestiegen.

Die Arbeitslosigkeit bei Frauen in Thüringen ist nach Angaben des Arbeitsministeriums auf den niedrigsten Wert seit der Wiedervereinigung vor mehr als 30 Jahren gesunken. Knapp 24.000 Arbeitnehmerinnen seien im März als arbeitssuchend gemeldet gewesen, teilte das Ministerium auf Anfrage in Erfurt mit. Der bisherige Tiefstwert habe bei rund 25.000 arbeitslosen Frauen im März 2020 gelegen.

Der Frauenanteil unter den Arbeitslosen in Thüringen sei mit 42,3 Prozent deutlich niedriger als der der Männer. Die Arbeitslosenquote liege bei den Frauen aktuell bei 4,6 Prozent.

Laut Ministerium ist die Beteiligung von Frauen am Erwerbsleben seit 2005 im Freistaat ständig gestiegen - und zwar von knapp 344 000 auf mehr als 382 000. Dabei berücksichtigt seien nur die sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen.

Lohnlücke zwischen Frauen und Männern schrumpft

Trotz dieses Trends seien viele Stellen in Bereichen mit einem traditionell hohen Frauenanteil derzeit unbesetzt. Ein Grund sei die hohe Nachfrage nach weiblichen Arbeitskräften, die angesichts geringer Arbeitslosenzahlen auf absehbare Zeit nicht gedeckt werden kann, geht aus den Zahlen des Ministeriums hervor.

Kleiner geworden ist die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern. Sie beträgt nach Angaben des Statistischen Landesamtes etwa fünf Prozent - einer der drei niedrigsten Werte bundesweit. Nach den Daten der Statistiker erzielen Frauen im Freistaat einen durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von 17,36 Euro und Männer von 18,26 Euro. Der Stundenverdienst stieg bei den beiden Geschlechtern innerhalb eines Jahres um 3,5 beziehungsweise 3,2 Prozent.

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