Erfurt. Ein Kampfmittelfund hat am Freitag für einen Großeinsatz von Kampfmittelbeseitigungsfirma, Polizei, Feuerwehr und Ordnungsbehörde gesorgt. Das Einkaufscentrum TEC wurde geräumt.
Das Thüringer Einkaufscentrum (TEC) wurde am Freitagnachmittag evakuiert. Anlass ist ein Kampfmittelfund auf der Baustelle des Finanzministeriums am Ludwig-Erhard-Ring. Dabei handele es sich um Behältnisse mit chemischen Stoffen.
„Bis 18 Uhr muss das Zentrum auf Anordnung geräumt sein“, sagt Feuerwehrsprecher Lars Angler auf Anfrage unserer Zeitung. „Zudem ist die Ordnungsbehörde seit 15 Uhr unterwegs, um die Anwohner zu informieren. Im Rudolstädter Weg müssen mehrere Häuser ebenso evakuiert werden.“ Die Anwohner werden gebeten, Freunde oder Verwandte aufzusuchen, um dort den Abend und möglicherweise die Nacht zu verbringen.
Es wurde ein Absperrkreis von 250 Metern eingerichtet, dessen Radius grob vom Obi-Baumarkt bis zu Aral reichte. Die Tankstelle musste ebenfalls schließen. Dadurch kam es zu Verkehrsbeeinträchtigungen. Betroffen waren davon folgende Straßen: Kreuzungen Am Herrenberg/Häßlerstraße, Eisenberger Straße/Hermsdorfer Straße, Rudolstädter Straße/Jenaer Straße sowie die Ortslage Dittelstedt.
Boden schichtweise abgetragen
Seit 19.45 Uhr liefen die Bergungsarbeiten durch die Kampfmittelbeseitigungsfirma. Alle oberflächlichen Gefäße wurden geborgen und sicher verpackt. Danach begannen die Arbeiten im Bodenbereich mit einem schichtweisen Abtragen durch einen Bagger sowie in Handarbeit.
Bereits in den letzten Wochen war auf der Baustelle des Finanzministerium immer wieder Munition gefunden worden, letztmals vergangene Woche. Doch bisher war eine solche Evakuierung nicht nötig. „Wir gehen auf Nummer sicher und haben den Absperrradius größer gelegt“, sagt Lars Angler. Auch die Eisenberger Straße ist betroffen. Die Freiwillige Feuerwehr unterstützt die vorbeugenden Maßnahmen der Berufsfeuerwehr.
Sperrungen aufgehoben und Behälter abtransportiert
Wie lange die großräumige Sperrung am Abend andauern wird, war zunächst nicht klar. „Wir rechnen mit mindestens fünf Stunden ab Beginn der Bergung“, sagte Lars Angler am Freitagnachmittag. Gegen 22.30 Uhr war der Einsatz beendet. Die Sperrungen konnten aufgehoben werden und die Anwohner wieder zurück in ihre Wohnungen.
„Es wurden neun Behälter mit Bromaceton als Inhaltsstoff in Überfässern in Sicherheit gebracht“, sagte Feuerwehrsprecher Lars Angler am späten Abend.
Die Bevölkerung sollte auch über die Warn-App Nina und das Radio informiert werden.
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