Altenburger Land. Umstieg auf Bus und Bahn als Alternative im Altenburger Land: Warum die Agentur für Arbeit ab sofort dazu rät.

  • Diese Situation kann Arbeitsagentur nicht mehr verantworten.
  • Welche Mängelliste zum Handeln zwingt.
  • Warum jetzt Parkplatzmangel droht.

Das Parkhaus von Arbeitsagentur und Jobcenter in der Altenburger Fabrikstraße bleibt ab sofort dicht. Aus technischen Gründen, wie die Agentur für Arbeit Thüringen Ost mitteilt. Eine sehr allgemeine Formulierung, wie sich herausstellt.

Abriss des Parkdeckes ist unumgänglich

Hinter den technischen Gründen verbirgt sich nämlich eine ziemlich lange Liste gravierender baulicher Mängel, die einen Abriss des dreistöckigen Parkhauses unumgänglich machen. Fatal, denn gut 20 Jahre ist für einen Bau dieser Art kein Alter. „Ja, das stimmt“, räumt auch Sprecher Carsten Rebenack ein. „Aber die Probleme sind gravierend.“ Ob die Ursache für die Malade am beim Bau verwendeten Material liegt, mag Rebenack nicht ausschließen. Aber gründlich untersucht sei das nicht.

Schäden setzten Statik besonders zu

Hinweisschilder warnen indes schon seit Jahren die Kraftfahrer, ihre Fahrzeuge auf den drei Parkdecks vorsichtig zu bewegen aufgrund von Unebenheiten und Löchern in den Betonböden der Immobilie. Doch diese Schäden seien noch das geringste Übel, so Rebenack. Schlimmer sind Rissbildungen im Mauerwerk, ständige Feuchtigkeit auf allen Etagen, die nicht eben zur Verbesserung der Situation beitragen.

Jetzt können wir die Situation nicht mehr verantworten.
Carsten Rebenack, Sprecher der Agentur für Arbeit Ostthüringen

Die Agentur lässt die Sicherheit und den baulichen Zustand des Parkhauses ständig kontrollieren und Messungen vornehmen. So seien Bohrkerne genommen, Gespräche mit Experten geführt worden. Das Fazit jetzt: „Wir können die Situation jetzt nicht mehr verantworten. Wir müssen an die Sicherheit unserer Kunden und Beschäftigten denken, die das Parkhaus bis dato regelmäßig nutzen“, verdeutlicht Carsten Rebenack.

Ausnahmegenehmigung schon vor mehr als einem Jahr erteilt

Dass die Nutzung bis jetzt überhaupt möglich war, liegt an einer Ausnahmegenehmigung, die die Arbeitsagentur vor mehr als einem Jahr erhalten hat. Zuvor hatte damals ein Gutachten die gravierenden Schäden unter anderem durch Nässe, die vor allem der Elektrik und der Statik zu schaffen machen, aufgelistet und den Weiterbetrieb des Parkhauses infrage gestellt. Dass die Ausnahmegenehmigung dafür ausgestellt wurde, lag laut Rebenack daran, dass die Elektrik des Gebäudes mit Schutzmaßnahmen gesichert werden konnte. „Aber bei der Statik jetzt sind wir jetzt machtlos. Daher die dauerhafte Schließung ab sofort“, so der Agentursprecher.

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Damit fallen in diesem Viertel der Stadt Altenburg mit Bahnhof, Bahnhof-Center, Arbeitsagentur und Busbahnhof in unmittelbarer Nähe jedoch auch rund 90 Parkplätze weg. Wie lange, weiß keiner. Gewiss ist nur, dass das Parkhaus nicht saniert werden kann. „Der Abriss ist billiger“, so Rebenack. Sicher ist aktuell ebenfalls, dass ein neuer Parkplatz mit der gleichen Anzahl Stellflächen neu geschaffen wird, und zwar ebenerdig. Allerdings muss dafür zuvor vor allem das Problem der Zufahrt geklärt werden. Das sei kniffelig, räumt Rebenack ein, da es die einzige Möglichkeit sei, diese Zufahrt von vorn über den Busplatz zu führen. Mit der Stadt Altenburg sei die Agentur für Arbeit im Gespräch. Darüber hinaus seien viele Träger öffentlicher Belange für Parkhaus-Abriss und Parkplatzneubau ins Boot zu holen.

Anreise mit Bus und Bahn als Alternative

Angesichts der aktuellen Parkplatz-Situation in der Fabrikstraße rät die Arbeitsagentur ihren Kunden, ab sofort ihre Fahrzeuge in der Umgebung abzustellen oder die öffentlichen Verkehrsmittel für den Besuch der Arbeitsagentur oder des Jobcenters zu nutzen. Für Kunden mit dem Merkzeichen „G“ auf dem Schwerbehindertenausweis stehen jedoch auch weiterhin zwei Parkplätze an der Nordseite des Dienstgebäudes in der Altenburger Fabrikstraße zur Verfügung.