Altenburger Land. Weil eine Fahrbahn saniert wird, sind Nebenstraßen dicht. Das sorgt für Ärger und Frust bei den Menschen vor Ort.

  • Vollsperrung und Umleitung in Schmölln.
  • Anwohner fordern mehr Kontrollen.
  • Schleichwege-Problem und keine Lösung.

Seit gut einer Woche läuft die Sanierung der Fahrbahndecke in der Crimmitschauer Straße in Schmölln. Voll gesperrt ist die Strecke zwischen Abzweig Lohsenstraße bis zum Betonwerk. Offiziell gibt es drei Umleitungsvarianten: über Kummer, Schmölln Nord und Schmölln Süd. Allerdings sind seit Wochenfrist und zum Unmut der Anwohner die Schleichwege sehr angesagt.

Schleichwege über Nebenstraßen als Favoriten

Die Schleichwege laufen über Lohsenstraße und Göhrenanger ins Schmöllner Stadtzentrum und in umgekehrte Richtung und sind aktuell sehr bevorzugte Varianten. Und zwar nicht nur bei PKW-Fahrern. Nicht wenige Lenker schwerer Gefährte - angefangen von Containerdienst, über Speditionsfahrzeuge und Warenzulieferer für die Einkaufsmärkte im Herzen der Stadt - nutzen die Abkürzung durch Göhrenanger und Lohsenstraße.

Brenzlige Situationen und Verkehrschaos

In den dafür kaum ausgelegten Straßen kommt es seit dem 25. März nicht nur einmal am Tag zu brenzligen Situationen, weil ein Sattelzug gefühlt ohne Bremse in die schmalen Straßen donnert, ortsunkundige PKW-Fahrer mit ihren Fahrzeugen mehr oder weniger sicher umher irrlichtern und so manchen Stau verursachen. „Konnte man das nicht verhindern?“, fragten in den vergangenen Tagen mehrere Leser in unserer Redaktion nach. Sie fordern zudem engmaschige Polizeikontrollen.

Vollsperrung verkehrsrechtlich heikel

Wir haben nachgehakt im Rathaus der Stadt Schmölln und der dortigen Straßenverkehrsbehörde. Warum wurden die Schleichwege durch die Heimstätte mit Beginn der Sanierung in der Crimmitschauer Straße nicht gesperrt? „Weil das verkehrsrechtlich sehr schwierig ist“, so der zuständige Mitarbeiter Oliver Teichmann. Er wisse um das aktuelle Problem, doch könne er den Abzweig in die Lohsenstraße aus Richtung A4 nicht einfach so für Schwerlastverkehr sperren. Weil: Der Lebensmittelgroßhändler, der im einstigen Extra-Markt an der Ostthüringenhalle firmiert, sei auf seinen Lieferverkehr angewiesen und der rolle ebenfalls auf Lkw-Transportern.

Was den schmalen Göhrenanger angeht, so sorge zumindest dort eine halbseitige Sperrung seit 2. April für etwas Entspannung, da ein Trinkwasseranschluss installiert werden müsse. Am Verkehrsaufkommen hat sich dadurch indes nichts geändert, wie am Dienstag nach dem Osterwochenende festzustellen war. „Ich weiß, dass es Probleme gibt. Wir als Straßenverkehrsbehörde melden das auch regelmäßig der hiesigen Polizei, damit die Kontrollen und Verkehrsüberwachung organisieren kann“, so Teichmann. Mehr liege nicht in seiner Macht.

Hoffnung auf Entspannung ab 9. April

Teichmann hofft deshalb, dass mit Beginn eines weiteren Abschnittes der Bauarbeiten auf der Crimmitschauer Straße das Schwerlastproblem in den Seitenstraßen dann vollends gelöst ist. Denn vom 9. bis 21. April wandert die Baustelle weiter hoch auf dieser Strecke, wodurch dann ab Betonwerk bis über die Kreuzung an der Shell-Tankstelle gesperrt ist. „Dann bleiben keine Schleichwege mehr übrig, sondern tatsächlich nur noch die offiziell ausgewiesenen Umleitungsstrecken über Kummer, Schmölln Nord und Schmölln Süd.“

Aktuelle Nachrichten aus dem Altenburger Land