Altenburger Land. Praxisnahe Bildung seit Jahrzehnten im Altenburger Land: Schmöllner Förderzentrum stärkt Berufswahl mit über 100 Firmenpartnerschaften.

  • Projekte und Kurse in der Jubiläumswoche.
  • Qualitätssiegel und Schülerförderung.
  • Schließung mehrmals abgewendet

Im April 1994 war es die modernste Bildungseinrichtung dieser Art, die das Land Thüringen im Freistaat für damals 186 Schülerinnen und Schüler bauen ließ: das Förderzentrum in Schmölln. Drei Jahrzehnte später ist das Haus gerade dabei, sein Qualitätssiegel als berufswahlfreundliche Schule erneut zu verteidigen.

In den Jahren 2004 wurde das Förderzentrum erstmals mit dem Qualitätssiegel „Berufswahlfreundliche Schule“ zertifiziert. In den Jahren 2008, 2013 und 2018 erfolgte jeweils die Re-Zertifizierung. Und wenn Schulleiterin Jana Goßmann auf die Festreden zum 20- und 25-jährigen Bestehen blickt, findet sie an deren Ende stets einen Wunsch für das Förderzentrum: Dass es erhalten bleiben möge.

Förderzentrum Schmölln stellt sich Herausforderungen

„Unser Haus war immer mal wieder vakant in den Schulnetzplanungen der vergangenen Jahre“, blickt sie zurück. Die Bildungseinrichtung Am Kemnitzrund in Schmölln hat bis dato immer wieder die Kurve geschafft. Das liegt auch daran, dass sich das Team in seiner Arbeit immer wieder neu orientiert. Beispielsweise, als sich mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention 2009 die Schülerzahl im Förderzentrum Schmölln halbierte. Teilhabe an der Gesellschaft und am gemeinsamen Unterricht - diesem Anspruch hat sich das Förderzentrum Schmölln seitdem gestellt - gemeinsam mit den Netzwerkschulen vornehmlich in der Schmöllner Region des Altenburger Landes.

Bei uns ist richtig Leben in der Bude.
Jana Goßmann, Leiterin des Förderzentrums Schmölln

Förderzentrum sichert Unterricht mit sonderpädagogischer Begleitung

An Grund- und Regelschulen sowie am Gymnasium erhalten Mädchen und Jungen mit sonderpädagogischem Bedarf und mit ebensolcher Begleitung Unterricht. Aktuell sind das zwischen 70 und 75 Kinder und Jugendliche. Eine praktikable Lösung. Denn das Förderzentrum könnte die Stundentafel bis Regelschule Klasse 10 gar nicht abbilden mit sieben Pädagogen und sonderpädagogischen Fachkräfte. „Was wir gut können, ist die Rahmenstundentafel der Grund- und Regelschule bis Klasse 6“, fast Jana Goßmann zusammen. 67 weitere Kinder lernen in sechs Lerngruppen direkt am Förderzentrum Schmölln.

Praxis wird groß geschrieben am Förderzentrum Schmölln

Fest in der Unterrichtswoche verankert für alle ist die Praxis: mittwochs gehen Schülerinnen und Schüler zum praktischen Tag in ein Unternehmen. Über einhundert Firmen aus dem Altenburger Land gehören zu den Partnern der Bildungseinrichtung, viele schon seit mehreren Jahren. Der praktische Tag mittwochs hat sich im Laufe der vergangenen 20 Jahre fest etabliert, die Zusammenarbeit zwischen Pädagogen und Betrieben sei sehr eng. Nicht wenige Berufsausbildungen und Festanstellungen bahnten sich auf diesem Wege an.

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Wichtig auch für den Standort Am Kemnitzgrund: Der Hort für die Dritt- und Viertklässler der nahen Grundschule Schmölln ist im Förderzentrum untergebracht. Gut für das Haus sei das in vielerlei Hinsicht, sagt Jana Goßmann. Vor allem herrsche so richtig Leben im Förderzentrum. Neben den sechs Lerngruppen und den Grundschul-Hortkindern befindet sich außerdem der Kindergarten Finkenweg II der Stadt Schmölln dort, eine Logopädie ist im Haus untergebracht und die Treffen des Netzwerkes Kinderschutz & Frühe Hilfen des Landratsamtes haben ebenfalls ihr Domizil Am Kemnitzgrund.

Aktuelle Nachrichten aus dem Altenburger Land

In der Jubiläumswoche rund um den 11. April wird zum einen groß gefeiert, zum anderen wird eine Projektwoche gestartet: mit Kochkurs, Trommelkurs, Farbküche, Rap-Konzert, Tanz und vielem mehr. Der einzige rote Faden: 30 Jahre Förderzentrum Schmölln. Denn während der Projektwoche wollen die Kinder und Jugendlichen 30 große und kleine Höhepunkte schaffen angesichts dieses Jubiläums.