Schmölln/ Altenburger Land. Schmölln feiert die Liebe: Vom Ernst-Agnes-Turm bis zur Burg Posterstein – hier kann man im Altenburger Land ja sagen.

Das Schönste im Leben eines Liebespaares ist oftmals die Eheschließung. Frei nach dem Motto „Liebe ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“

Auch in Schmölln wird laut Standesbeamtin Kerstin Graefe gern geheiratet. „Das ist eigentlich das Schönste am Beruf des Standesbeamten, die Eheschließung. Ich arbeite ja selbst bereits viele Jahre in diesem Amt.“

Diese Zeitung informiert darüber, wo man im Altenburger Land wie im Märchen heiraten kann.

1. Eheschließung auf Burg Posterstein

Malerisch gelegen, hoch über der Sprotte, wurde die Burg Posterstein in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts angelegt. Die über 800 Jahre alte Burg ist ein beliebter Ort zum Ja-Sagen.

Die Eheschließungen werden direkt durch das Standesamt Schmölln durchgeführt. In der Burgkirche besteht zudem die Möglichkeit, auch eine kirchliche Feier durchzuführen.

2. Hochzeit in Schmölln an gleich zwei Orten möglich

Das Trauzimmer im Schmöllner Standesamt.
Das Trauzimmer im Schmöllner Standesamt. © Kathleen Niendorf/ OTZ | Kathleen Niendorf

Rathaus Schmölln: Im romantisch eingerichteten Trauzimmer können sich Liebespaare das Ja-Wort geben. Platz ist hier für etwa 20 Gäste.

Ernst-Agnes-Turm: Auf der höchsten Erhebung des Pfefferberges wurde der 30 Meter hohe eiserne Aussichtsturm durch die Schmöllner Maschinenfabrik Paul Sylbe konstruiert und gebaut.

Die Einweihung des Turmes erfolgte am 28. April 1893 anlässlich der 40. Wiederkehr des Hochzeitstages des damaligen regierenden Herzogpaares und deshalb erhielt er den Namen „Ernst-Agnes-Turm“. Nach dem zweiten Weltkrieg rekonstruierten örtliche Handwerker den Turm, der heute als technisches Denkmal gilt.

3. Hochzeit auf dem Förderturm Löbichau

Auch geheiratet werden kann am Förderturm Löbichau, einem ehemaligen Bergbauareal.

Die Gemeinde Löbichau ist die westlichste Gemeinde des Kreises Altenburger Land. Mit der Erschließung der Uranbergbaubetriebe Beerwalde und Drosen entwickelte sich die Gemeinde zu einem Industriestandort. 1990 wurden mit Einstellung des Bergbaus die Sanierungs-, und Rekultivierungsarbeiten der Hinterlassenschaften begonnen.

Unter dem Titel „Resurrection Aurora“ verbindet das BUGA-Begleitprojekt die Geschichte des Bergbaus und seinen Landschaften mit Aspekten der Kunst und der Poesie. Der Förderturm Löbichau und die Halde Beerwalde wurden dabei zu ganz besonderen Wismut-Wahrzeichen.

Bereits acht Hochzeiten in Schmölln in diesem Jahr

Der Standesamtsbezirk Schmölln umfasst die Stadt Schmölln mit allen ihren Ortsteilen sowie Dobitschen, Heukewalde, Jonaswalde, Löbichau, Posterstein, Thonhausen und Vollmershain. Derzeit befindet sich das Schmöllner Standesamt in einem gewissen Generationswechsel, es gibt zwei neue Standesbeamte, die seit kurzem offiziell im Dienst sind. „Vorher waren wir personell etwas schlecht aufgestellt, muss man sagen. So war es oft schwierig, den Anfragen nach Eheschließungen gerecht zu werden.“

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In diesem Jahr, welches noch relativ frisch ist, gab es dennoch laut Kerstin Graefe bereits acht Eheschließungen im Schmöllner Standesamt. „Wir freuen uns über jedes Paar, das heiraten möchte, und hoffen auf viele weitere Paare, die sich dieses Jahr noch trauen möchten. Auch aufgrund der personellen Situation, die bisher angespannt war, waren es in diesem Jahr noch nicht mehr Trauungen bei uns.“

Bestes Wetter für Hochzeiten in Schmölln

Aufgrund von Anfragen der Brautpaare nach ungewöhnlicheren Orten zur Eheschließung wie dem Standesamt an sich wurden bereits einige Orte in das Portfolio aufgenommen. „Zum Beispiel kann man auf dem Ernst-Agnes-Turm heiraten. Wenn der Wunsch besteht, an einem ganz bestimmten Ort die Ehe zu schließen, geht das aber nicht direkt und sofort. Der Ort muss zuvor richtig gewidmet werden, dann muss die Aufsichtsbehörde noch alles prüfen. Bis so ein Ort bereit ist, hier zu heiraten, das dauert dann manchmal etwas. Auch beim Ernst-Agnes-Turm hatte es einige Zeit gedauert, aber nun kann man hier in den Sommermonaten jederzeit heiraten, wie eben das Wetter mitspielt“, so die Standesbeamte.

Wer sich nun dafür entschieden hat, in Schmölln oder Umgebung zu heiraten, der sollte gut ein halbes Jahr vor dem Wunsch-Datum der Eheschließung im Standesamt vorstellig werden.

Paare, die einen etwas ungewöhnlicheren Ort für ihre Trauung bevorzugen, können beispielsweise auch auf der Burg Posterstein heiraten. Auch dieser Ort wurde aufgrund von Nachfragen für Eheschließungen möglich gemacht. „Je nachdem, welche Anfragen kommen, aber vielleicht gibt es ja bald noch mehr ungewöhnliche Orte für das Ja-Wort. Und ich muss unbedingt dazu sagen, dass jede Eheschließung immer etwas Besonderes ist und nicht gleich mit allen anderen. Da kommt es immer darauf an, ob beispielsweise das Brautpaar alleine kommt, welche Gäste kommen, ob die Gäste bestimmte Überraschungen vorbereitet haben oder ob es vielleicht Live-Musik gibt oder nicht. Zum Beispiel auf der Burg Posterstein wurde schon hoch zu Ross geheiratet oder auch die gesamte Gästeschar kam verkleidet wie zu damaligen Zeiten. Daher ist jede Trauung total unterschiedlich und es ist für uns als Standesbeamte total spannend“, so die Trau-Expertin.

Ein Ringkissen im Standesamt in Schmölln.
Ein Ringkissen im Standesamt in Schmölln. © Kathleen Niendorf/ OTZ | Kathleen Niendorf

Und, geheiratet wird viel. Laut Kerstin Graefe sind Hochzeiten auch 2024 auf keinen Fall rückläufig. „Anfragen gibt es sehr viele. Wir als Standesamt konnten aber, wie gesagt, aufgrund der personellen Situation bisher, nicht immer alle Wünsche erfüllen. Aber geheiratet wird trotzdem gern und auch viel.“