Jena. Der Thüringer Technologiekonzern will weiter investieren und wachsen: Das sind die Pläne.

• Die Jenoptik AG peilt 2024 weiteres Wachstum an.
• Geplant sind hohe Investitionen, vor allem in Sachsen.
• Land Thüringen profitiert von der Dividende.

Die in Jena ansässige Jenoptik hat die Jahresbilanz vorgestellt. Die wichtigsten Informationen über die Geschäftslage und die Aussichten des Technologiekonzerns haben wir hier zusammengefasst.

Bilanz: Der Umsatz stieg um 8,7 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern legte um 24 Prozent auf 126,3 Millionen Euro zu. „Jenoptik hat sich im Geschäftsjahr 2023 sehr gut entwickelt. Angetrieben wurde das Wachstum durch das photonische Geschäft, insbesondere im Halbleiterausrüstungsbereich“, sagt Jenoptik-Vorstandschef Stefan Traeger. Strategisch fokussiert sich Jenoptik auf Wachstum in den drei Kernmärkten Halbleiter und Elektronik, Life Science und Medizintechnik sowie Smart Mobility.

An der Börse büßt Jenoptik nach Bekanntgabe der Zahlen ein

Aktie: Der Aktienkurs, der seit Oktober von 20,32 Euro auf 30 Euro gestiegen war, gab leicht nach. Der Ausblick war nicht ganz so positiv, wie noch bei einer Analystenkonferenz im Dezember gezeichnet.

Dividende: Die Jenoptik AG will ihren Aktionären mehr Dividende zahlen. Nach 30 Cent je Anteilsschein im vergangenen Jahr plant der Vorstand dieses Jahr eine Ausschüttung von 35 Cent, falls die Aktionäre auf der Hauptversammlung dem Vorhaben zustimmen. Möglich wird die Ausschüttung durch das verbesserte Geschäftsergebnis im Jahr 2023. Hatte Jenoptik 2022 noch 96 Cent je Aktie erwirtschaftet, waren es 2023 1,27 Euro. Die sinkende Ausschüttungsquote begründet der Konzern mit weiteren Investitionen in künftiges Wachstum. Größter Einzelaktionär bei Jenoptik ist das Land Thüringen über die Thüringer Industriebeteiligungsgesellschaft, die sich auf eine Auszahlung von 2,2 Millionen Euro freuen kann.

Mitarbeiterzahl ist gestiegen, aber eine Prognose gibt es nicht

Belegschaft: Jenoptik beschäftigte zum Jahresende 2023 4658 Mitarbeitende, 223 mehr als ein Jahr zuvor. Davon arbeiten 1800 in Thüringen. Zur weiteren Mitarbeiterentwicklung gibt Jenoptik aktuell weder auf globaler noch auf regionaler Basis eine Prognose ab.

Die Jenoptik AG hat am Mittwoch ihre Jahresbilanz vorgelegt: Zur langen Nacht der Wissenschaften leuchteten Laserstrahlen vom Dach des Unternehmenssitzes.
Die Jenoptik AG hat am Mittwoch ihre Jahresbilanz vorgelegt: Zur langen Nacht der Wissenschaften leuchteten Laserstrahlen vom Dach des Unternehmenssitzes. © FMG | Tino Zippel

Investitionen: Der Konzern investierte im vorigen Jahr 110,4 Millionen Euro in den Ausbau der Produktionskapazitäten. In Dresden läuft der Neubau einer Fabrik für die Halbleiterausrüstungsindustrie; Mitte 2023 war der neue Standort für das Medizintechnikgeschäft in Berlin in Betrieb gegangen. Die Investitionen in diesem Jahr sollen leicht höher als 2023 ausfallen. In Jena konzentriert sich Jenoptik auf die Erweiterung von Produktionskapazitäten und die technische Ausstattung auf bestehenden Flächen. Der Hauptfokus liegt auf der Dresdner Fabrik.

Traeger erwartet stärkere Geschäfte ab zweitem Halbjahr

Ausblick: „Aufgrund des hohen Auftragsbestands im Geschäftsjahr 2023 und des anhaltend vielversprechenden Verlaufs in den photonischen Kerngeschäften, vor allem im Halbleiterausrüstungsbereich“, ist der Jenoptik-Vorstand optimistisch, „im Geschäftsjahr 2024 weiteres profitables Wachstum zu erzielen“. Vorstandschef Traeger erwartet vor allem für den zweiten Teil des Geschäftsjahres ein stärkeres Anziehen des Geschäftes, das sich 2025 verstärkt. Die Gesellschaft erwartet für 2024 ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Das EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) soll bei 19,5 bis 20,0 Prozent des Umsatzes liegen (2023: 19,7 Prozent). Für 2025 will Jenoptik die Profitabilität steigern und 1,2 Milliarden Euro umsetzen.

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