Stadtroda. Bürgermeister verweist auf zahlreiche Wanderwege und eine ausgezeichnete Luftqualität

Was haben Stadtroda und Bad Klosterlausnitz gemeinsam? Beide Gemeinden verfügen über ausgedehnte Wälder, zahlreiche - auch über die Region hinaus bekannte - Wanderwege, eine nicht sonderlich stark ausgeprägte Industrie und beide liegen in der Nähe einer Autobahn. Der wesentliche Unterschied ist ein anderer. Bad Klosterlausnitz ist ein staatlich anerkannter Kurort mit einem Moorheilbad, Stadtroda „nur“ ein „Staatlich anerkannter Erholungsort“.

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Dennoch sieht Stadtrodas Bürgermeister Klaus Hempel (FW) seine Stadt auf Augenhöhe mit Bad Klosterlausnitz, zumindest, was den Punkt Erholung angeht. Meteorologische Gutachten würden immer wieder bestätigen, dass Stadtroda ein sehr gutes Klima und saubere Luft habe, sagt er. Aus diesem Grund habe sich der Stadtrat auch entschlossen, erneut einen Antrag zur Fortführung des Prädikates „Staatlich anerkannter Erholungsort“ zu stellen. 2016 wurde Stadtroda zum zweiten Mal das Prädikat verliehen, alle zehn Jahre muss jedoch eine Erneuerung des Status beim Land beantragt werden.

Saale-Holzland: Zu wenig Übernachtsangebote

Sicherlich, räumt der Bürgermeister ein, sei eine erneute Zertifizierung, welche die Stadt rund 25.000 Euro kosten werde, von Unwägbarkeiten geprägt. „Das sollte uns aber nicht davon abschrecken, um den Titel zu kämpfen.“ Die wohl größte Unwägbarkeit ist derzeit die Zahl der Übernachtungen. „Hier haben wir ein zu geringes Angebot“, räumt Hempel ein. Deshalb mache sich die kommunale Arbeitsgemeinschaft für Erholungsorte, der auch Stadtroda angehöre, dafür stark, das Thema Übernachtungen als Bewertungskriterium zu streichen. „Es ist einfach nicht mehr aktuell, die Zahl der Touristen von den Übernachtungen abhängig zu machen.“

Saale-Holzland: Meist Tagesausflügler unterwegs

So würden überwiegend Tagesausflügler die touristischen Angebote in Stadtroda und Umgebung nutzen. Besonders beliebt sei der Zeitzgrund, aber auch der Pilgerweg und andere Routen seien für Erholungssuchende interessant. Klar ist Hempel zudem, dass - falls das Land den Titel wieder vergibt - Stadtroda künftig mehr in die touristische Infrastruktur investieren muss. Dazu gehöre auch der Ausbau der Tourist-Information in der Stadt.