Hermsdorf. Daniel Preuß kennt sich aus mit Meeresbewohnern. Für sein Hobby hat er seinen gelernten Beruf aufgegeben und den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt.

Daniel Preuß hat sich vor vier Jahren selbstständig gemacht. Der Fleischermeister und Koch hat umgesattelt und einen ganz anderen Weg eingeschlagen. Er hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Preuß ist großer Fan von Aquaristik und kann auf Jahrzehnte an Erfahrungen in dem Bereich zurückblicken.

Mittlerweile ist er Inhaber des größten Aquaristikhandels für Meeresfische und Salzwasser in ganz Thüringen, wie er sagt. In seinem Laden in Hermsdorf packt Preuß an die 3000 Pakete pro Jahr. Er ist insbesondere im Online-Handel aktiv und schickt Fische und Korallen quer durch Deutschland. „Ich habe damit so viel zu tun, da bleibt mir kaum noch Zeit selbst Fische zu züchten“, sagt er.

Hermsdorfer Aquaristik-Fachmann rät zu ausgiebiger Vorbereitung

Was als Erstes auffällt, wenn man das Reich von Preuß betritt, sind die Unmengen an Technik, die es braucht, um den Fischen einen idealen Lebensraum zu schaffen. So ein Salzwasseraquarium ist weitaus komplexer als eines mit Süßwasser. Preuß handelt in seinem Geschäft Nemo-Aquaristik ausschließlich mit Salzwasserfischen. „Man erschafft quasi ein eigenes Biotop in der Salzwasseraquaristik“, sagt er.

Er betont, dass die Vorbereitung vor der Anschaffung das Wichtigste sei. „Lesen, lesen, lesen“, sagt der Experte. Salzwasseraquarien sind sehr empfindlich und es braucht einiges an Fachwissen, damit dieses Hobby auch gelingt. Änfängern empfielt er ruhig zu einem größeren Aquarium zu greifen. Wenn dort einmal ein Fehler passiert, habe das nicht so heftige Auswirkungen, wie bei einem kleinen Kreislauf, der schneller kippen kann.

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Grob könne man sagen, dass die Anschaffungskosten bei ungefähr 10 Euro pro Liter liegen. Ist das Aquarium erst einmal eingerichtet, fallen vor allem die Stromkosten ins Gewicht, um die ganze Technik am Laufen zu halten, die Meeresfische benötigen. Je nach Stromtarif sollen das um die 120 Euro zusätzlich sein.

Teure Korallen aus dem Saale-Holzland

Neben Fischen gibt es bei Preuß auch Korallen zu kaufen. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, handelt es sich bei Korallen auch um Tiere. Daniel Preuß hält seine Korallen momentan in 6000 Liter Wasser. Ein Ausbau der Zucht sei geplant.

Diese besonderen Tiere sind ebenso Bestandteil des Salzaquariums und sie gibt es in vielen Formen, Farben und auch Preisklassen. „Mit Korallen ist das ein bisschen so wie mit Autos. Man kann einfache Modelle für einen günstigen Preis kaufen, aber auch sehr teure, wenn man etwas Besonderes möchte“, sagt Preuß. Auch er züchtet und verkauft Korallen in unterschiedlichster Ausführung, die teilweise bis zu 1000 Euro kosten.

Aquaristikhändler aus dem Saale-Holzland unterstützt keine Qualzuchten

Auch bei der Aquaristik gibt es Trends und Moden. Der Verkaufsschlager ist und bleibt aber der Nemo - also ein Clownfisch. Den orange-weißen Fisch gibt es aber auch in anderen Farben. „Momentan ist der Panda sehr beliebt. Der „Black Storm“ ist ebenfalls ein Clownfisch, aber weiß mit schwarzen Flecken. Das ist eine Farbmutation, die dem Fisch aber nicht weiter schadet“, sagt Preuß.

Ihm sei die Gesundheit der Tiere sehr wichtig. Deswegen verkauft er auch keine Fische, denen sogenannte „Schleier“ angezüchtet wurden. Damit sind verlängerte Flossen gemeint, die zwar ästhetisch aussehen sollen, den Fisch jedoch in der Bewegung einschränken. „In Asien sind solche Züchtungen sehr beliebt. Ich verkaufe sowas aber nicht“, sagt der Aquaristikexperte. Hier könne man von einer Qualzucht sprechen.

Fischexperte aus dem Saale-Holzland will kein Risiko eingehen

Auch andere Meeresbewohner wie Rochen oder Seepferdchen findet man bei ihm nicht. „Klar, es gibt immer Menschen, die noch etwas Besonderes haben wollen. Bei geschützten Arten, wie zum Beispiel bei Seepferdchen, ist der Bürokratieaufwand aber zu groß. Das lohnt sich für mich nicht“, sagt er.

Ebenso verkauft Daniel Preuß keine giftigen Fische. „Man weiß letztlich nie, an wen die Tiere gehen und ob die Menschen vernünftig damit umgehen können. Außerdem sind meine Enkel öfter zu Besuch, daher habe ich Giftfische nicht hier und verkaufe solche gefährlichen Tiere auch nicht“.

Daniel Preuß ist glücklich, mit seiner Entscheidung den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt zu haben und sein Hobby nun professionell betreiben zu können. Daheim hat er allerdings kein Aquarium mehr. „Hier gibt es genug zu tun“, sagt er.