Berlin. Je nach Bundesland bekommen Beamtinnen und Beamte unterschiedlich viel Ruhegeld. Wo die Pension am höchsten ist und wo am niedrigsten.

Je nach Bundesland erhalten Beamtinnen und Beamte im Ruhestand unterschiedlich viel Geld. Das sogenannte Ruhegeld gab es im Jahr 2022 für insgesamt 1.380.300 Pensionärinnen und Pensionäre in Deutschland, wie das Statistische Bundesamt zum 1. Januar 2022 zählte. Dazu zählen Menschen, die ehemals dem öffentlichen Dienst angehörten und entsprechend mit dem Beamten- und Soldatenversorgungsrecht versorgt wurden. Dies bedeutete eine Steigerung von 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Das durchschnittliche Ruhegeld ist ebenfalls gestiegen. 2022 lag es bei 3170 Euro brutto pro Monat – 2021 waren es noch 3160 Euro. Frauen bekamen durchschnittlich 2840 Euro, Männer 3320 Euro. Im Schnitt erhalten Pensionärinnen und Pensionäre in Rheinland-Pfalz mit 3580 Euro am meisten Ruhegehalt. Am wenigsten bekommen im Schnitt die Pensionäre in Thüringen mit 2360 Euro.

Ruhegehalt statt Rente: Pension nach Bundesland – wo es im Schnitt am meisten gibt

Rheinland-Pfalz3580 Euro
Bayern3570 Euro
Baden-Württemberg3540 Euro
Nordrhein-Westfalen3500 Euro
Saarland3460 Euro
Hessen3450 Euro
Bremen3380 Euro
Schleswig-Holstein3380 Euro
Hamburg3370 Euro
Niedersachsen3370 Euro
Berlin3030 Euro
Sachsen2540 Euro
Sachsen-Anhalt2440 Euro
Brandenburg2430 Euro
Mecklenburg-Vorpommern2400 Euro
Thüringen2360 Euro

(Quelle: Statistisches Bundesamt)

Teilweise über 2000 Euro Unterschied: Warum die Pensionen so unterschiedlich hoch sind

Grund für die enormen Unterschiede: Erst nach der Wiedervereinigung begannen die neuen Bundesländer damit, Beamte einzustellen. Dadurch haben viele, die dort in den Ruhestand gehen, weniger Arbeitsjahre im öffentlichen Dienst. Außerdem waren die Gehälter in einigen Bundesländern niedriger – was sich auch auf die Pension auswirkte. Im bundesweiten Durchschnitt beträgt das Ruhegeld für Pensionäre etwa 65,1 Prozent ihres früheren Gehalts.

Einige Bundesländer wie Rheinland-Pfalz haben beschlossen, das Weihnachtsgeld abzuschaffen und es stattdessen auf die Monatsgehälter umzulegen. Dadurch steigt dann auch das Ruhegeld.

Ruhegeld – die Rente für Beamte: Wer für die Milliardenbeträge aufkommt

Ruhegeld beziehen hauptsächlich Beamtinnen und Beamte sowie Berufssoldatinnen und Berufssoldaten. Weitere Berufsgruppen sind: Kommunalbeamte, Lehrer, Polizisten, Justizvollzugsbedienstete, Feuerwehrbeamtinnen und Zollbeamte. Auch Beamte bei der Deutschen Bahn oder Post zählen zu den Ruhegeldempfangenden.

In Bezug auf das Renteneintrittsalter zeigt sich eine leichte Variation zwischen den verschiedenen Beamtengruppen. Bundesbeamte gehen im Durchschnitt mit 62,9 Jahren in den Ruhestand, während Landesbeamte dies mit 62,8 Jahren tun und Kommunalbeamte mit 62,6 Jahren. Im Jahr 2021 sind insgesamt 60.215 Beamte in den Ruhestand getreten, wobei 10.215 von ihnen aufgrund von Dienstunfähigkeit in den Ruhestand versetzt wurden. Insgesamt kostete die Beamtenversorgung den Bund 17,1 Milliarden Euro im Jahr 2021. Die Länder zahlten 37,7 Milliarden Euro und die Kommunen fünf Milliarden Euro. (ari)