Altenburger Land. Bauern im Altenburger Land blockieren erneut Autobahn-Zufahrten. Eine ihrer Forderungen: Regierungshandeln im Dienste des Volkes.

  • Bauern im Altenburger Land fordern volksnahes Regieren.
  • Protest auf Asphalt: Bauern wollen politische Veränderung.
  • Bauernprotest legt A4 lahm: Kampf um Agrardiesel und faire Preise.

Ab 5 Uhr morgens bis 14 Uhr am 31. Januar 2024 war an den Auf- und Abfahrten der A4 in Schmölln und Ronneburg bei Beerwalde (Foto) kein Durchkommen. Geschätzt etwa 20 Agrarbetriebe und Bauern aus dem gesamten Altenburger Land blockierten sie mit Treckern, Traktoren und auch der einen oder anderen Fuhre Mist.

Erneut solidarisieren sich Spediteure und Handwerksbetriebe

Wie schon in der ersten Protestwoche Anfang Januar solidarisierten sich auch am 31. Januar Spediteure und Handwerksbetriebe aus dem Landkreis mit den Protestbauern. Der von Maschinenring Osterland und Kreisbauernverband angemeldete Protest richtete sich nach wie vor gegen die Pläne der Ampelregierung, günstigen Agrardiesel und Kfz-Steuerbefreiung für Landwirtschaftsmaschinen zu streichen. Zudem kämpfen die Bauern um faire Preisgestaltung, auf die sie keinen Einfluss haben und für Abbau der Bürokratie.

Wenn wir jetzt nicht weitermachen, wird es nur noch schlimmer.
Landwirt Karsten Landmann

„Motiviert sind wir nach wie vor“, sagt Karsten Landmann, der nördlich von Altenburg gemeinsam mit seinem Bruder ein landwirtschaftliches Unternehmen führt. Er hatte am Mittwoch Posten an der Ronneburger Autobahnauffahrt bei Beerwalde bezogen. Denn: „Wenn wir jetzt nicht weitermachen mit unseren Protesten, wird es ja nur noch schlimmer“, sagt er.

Protesttierende fordern Regierungshandeln im Sinne des Volkes

Die Schilder an den Traktoren und Treckern, die die Autobahnzufahrt blockierten, ließen an diesem Protesttag keine Fragen aufkommen, worum es den Bauern im Altenburger Land geht: „Die Ampel ist kaputt“ oder „Wir können gar nicht so viel Scheiße transportieren, wie die Regierung produziert“, war unter anderem zu lesen. „Wir hätten gerne eine Regierung, die im Dienste des Volkes handelt und im Sinne all jener, die das Volk ernähren“, fügt eine Protestteilnehmerin hinzu. „Dabei ist es völlig egal, welche Partei dabei am Ruder ist. Darum geht uns uns gar nicht“, ergänzt Landmann.

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Entgegenkommen bei Kfz-Steuer als Kuhhandel bewertet

Dass die Ampelregierung inzwischen bei der KfZ-Steuer zurückgerudert und den Bauern entgegengekommen ist, hält Landmann für einen Kuhhandel. „Wir sollen doch nur ruhig sein. Aber wir sind doch keine kleinen Kinder mehr, die nicht wissen, was los ist“, sagt er. Zumal er mit der Erhöhung des gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohnes in Deutschland und dessen Steigerung eine weitere Last auf die Branche zukommen sieht. „Es ist doch so, dass ich meine Leute sowieso gut bezahlen muss, damit ich überhaupt Fachpersonal finde, die auch noch motiviert an die Arbeit gehen.“ Er selbst schreibt seine Arbeitsstunden im Familienbetrieb gar nicht auf. „Rollende Woche“, umschreibt er stattdessen sein Pensum und dass das Wetter bestimmt, wann er arbeitet und wann nicht.

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