Greiz. Zum zweiten Mal nach 2018 will der umtriebige Stadtrat in Greiz als Parteiloser, diesmal aber mit AfD-Unterstützung, das Rathaus erobern.

Nun ist es amtlich: Auch der Fraktionschef der AfD-Fraktion im Greizer Stadtrat, Torsten Röder, wirft seinen Hut für die Bürgermeisterwahl am 26. Mai in den Ring. Diesmal muss Röder aber keine Unterstützerunterschriften sammeln: Er wird unterstützt von der AfD Greiz, die ihn offiziell nominiert hat. Seine Motivation formuliert er wie folgt: „Ich bin ein kritisch denkender Mensch und halte mit meiner Meinung auch nicht hinter dem Berg. Wenn man aber etwas verändern will, darf man nicht meckern, sondern muss auch machen. Das habe ich seit 2019 als parteiloser Fraktionschef der AfD-Bürgerfraktion unter Beweis gestellt. Ich drücke mich nicht vor der Verantwortung.“

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Als Verwaltungsfachwirt ist Röder nach eigener Aussage der einzige Bewerber mit theoretischer und auch praktischer Berufserfahrung in der Kommunalverwaltung. Bis 1995 war er Sachgebietsleiter Straßenverkehrsbehörde und Bußgeldstelle in der Stadtverwaltung Greiz. In der freien Wirtschaft absolvierte er berufsbegleitend mehrere Studiengänge und schloss diese als Diplom-Kaufmann (FH) sowie als Diplom-Wirtschaftsjurist (FH) ab. Seit 1999 sei er im Bankensektor tätig, schreibt Röder in seiner Vita.

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Röder will als Bürgermeister die Prioritäten beim Ausgeben von kommunalem Geld neu setzen

Er stehe für Transparenz und wolle nicht nur die Greizer viel eher „mitnehmen“, als dies in den letzten Jahrzehnten der Fall war, sondern auch die Stadträte. Nur zum „Durchwinken“ seien diese nicht gewählt. Er regt ergebnisoffene Klausurtagungen des Stadtrates als ersten Schritt an. Auch die Idee eines Bürgerhaushaltes will er weiterverfolgen. Angesichts knapper Kassen ist sich Röder jedoch sicher, dass die bevorstehende Legislatur „nicht vergnügungssteuerpflichtig“ werde. Man könne aber nicht weiter über seine Verhältnisse leben und das Geld an den falschen Stellen ausgeben. Er wolle die Jugendarbeit auf neue Füße stellen, Ordnung und Sauberkeit in der Innenstadt voranbringen und sich den maroden Straßen widmen, lässt Röder verlauten.